IPHIGENIE

Theatergastspiel des TAG mit einem Stück von Angelika Messner

Samstag, 07. Oktober 2023 * 20:00 Uhr

Eintritt: VVK € 20,– / AK € 22,– (*ermäßigt VVK € 18,– / AK € 20,–)

 

Eine Produktion des Theaters dasTAG in Wien

Blankvers und Live-Tuba, Iphigenie in einem Bordell und Thoas als ihr Zuhälter: Angelika Messner bürstet IPHIGENIE gegen den Strich, sie überprüft mit ihrer Neufassung die moralisch so anspruchsvolle Rollenzuweisung, die frau in innere Nöte bringt.

„Bin ich noch immer das Objekt, das Opfer, das vom Vater an den Bestbieter verkauft wurde? Ich scheiß auf euch!“
 

Angelika Messner überprüft mit ihrer Neufassung die moralisch so anspruchsvolle Rollenzuweisung der Iphigenie, die frau in innere Nöte bringt. Sie verlegt die klassische Handlung ins Rotlichtmilieu. Iphigenie wurde als Mädchen von ihrem Vater verkauft und landete in einem Bordell. Dort hat sie sich nach zwanzig Jahren zu einer „Mutter Theresa der Nutten“ hochgearbeitet. Ihr Zuhälter Thoas, Chef einer mafiösen Organisation, macht ihr einen Heiratsantrag, den sie ablehnt. Das verletzt ihn in seinem männlichen Stolz. Zur Strafe gibt er ihr den Befehl, zwei Fremde aus ihrer Heimat, die seine Männer aufgegriffen haben, zu töten …

Der Text bekommt in der gebundenen Sprache des Blankverses eine soghafte Rhythmisierung. Als musikalische Weiterführung kommen verdichtende Sprachgesang-Texte hinzu, die vom bekannten Jazz-Tubisten Jon Sass live auf der Bühne begleitet werden. Es ergibt sich ein Spiel mit Wortklang, mit Bildern und Assoziationen mit dem Ziel, einen eigenen weiblichen sprachlichen Ausdruck zu finden.

Die Themen, die Angelika Messner mit der klassischen Handlung im Heute verhandelt, sind einerseits die Überprüfung der Existenz von echter Humanität in unserer Gegenwart sowie die Rolle der Frau als fremdbestimmtes Wesen. Wie kommen wir diesbezüglich aus unseren vorgegebenen Denk- und Handlungsmustern heraus? Und ist es möglich, im Rahmen dieser Befreiung dennoch menschlich zu agieren?

Schauspiel: Jens Claßen, Emanuel Fellmer, Andreas Gaida, Michaela Kaspar, Jon Sass, Lisa Schrammel, Georg Schubert
Text und Regie: Angelika Messner
Regieassistenz: Renate Vavera;
Dramaturgie: Tina Clausen
Musik: Jon Sass;
Electronic Sounds: Wolfgang Schlögl
Ausstattung: Heike Werner;
Maske: Beate Bayerl
Kostüm- und Requisitenbetreuung: Daniela Zivic
Licht: Katja Thürriegl;
Tontechnik: Peter Hirsch
Dekorationsbau: Hans Egger, Hanno Maria Frangenberg, Manuel Sandheim, Andreas Wiesbauer

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