Kilometer Null - Stefan Kutzenberger

Lesung und Gespräch

Lesung * Donnerstag, 13. Oktober 2022 * 19:30 Uhr

Abgesagt!

Die Lesung und das Gespräch werden in das Frühjahr 2023 verschoben.

Stefan Kutzenberger liest aus seinem neuen Roman.

Katharina Tiwald führt mit ihm ein Gespräch.

Eintritt: VVK € 6,–  / AK € 7,– (*ermäßigt VVK € 5,–  / AK € 6,–)

Hochkomisch ernst oder: kein Krieg in Uruguay. Der Autor Stefan Kutzenberger
Vorwarnung: Sie werden Ihre Meinung über Bob Dylan radikal ändern!

Wenn rundherum alles zu beben scheint, wenn der Sommer viel zu heiß war, ein megalomaner Diktator den Daumen über dem roten Knopf schweben lässt und scheinbar überall durchgeknallte Egoisten zu Staatsoberhäuptern gewählt werden – und das ganz freiwillig von beeinflussten Massen –, dann sind wir manchmal versucht, den Kopf in den Sand zu stecken. Das ist oft eine schlechte Idee. Die bessere ist in jedem Fall diese: Stefan Kutzenbergers Bücher zu lesen.

Über Das buch und den Autor

Der studierte Musiker und Literaturwissenschaftler hatte seine Finger schon in vielen Projekten, etwa im charmant betitelten „52 Wege, die Welt zu retten“ im Rahmen der Kulturhauptstadt Linz. 2018 hat er das literarische Parkett von der anderen Seite aus betreten und begonnen, Romane zu publizieren. Wie kaum jemand anderem im deutschsprachigen Raum gelingt ihm der Spagat zwischen ungeschönter Weltbetrachtung und einem Humor, der die lautesten Lacher der Lesenden in ganz Europa generieren dürfte – zum Beispiel, wenn sich im Roman „Jokerman“ von 2020 herausstellt, dass Bob Dylan politische Prophezeiungen der ganz rauen Art in seinen Liedern versteckt hat und eine höchstkarätige Riege weltweit damit befasst ist, diese Botschaften zu entschlüsseln.

Im jüngsten Roman, dem im Frühjahr erschienenen „Kilometer Null“, schickt Kutzenberger sich selbst als Figur ans andere Ende der Welt, nämlich ins südamerikanische Uruguay. In seiner Romanwelt, dem lateinamerikanischen „magischen Realismus“ nicht unverwandt, ist ein Krieg ausgebrochen, bloß anhand eines Zeitungskommentars. Der Eifer, der ganze Kontinente erfasst, bezieht sich auf zwei konträre Glaubenssätze – und die kommen, magischer Realismus eben!, aus der Literatur. Wer hat recht? Die „Fiktiven“ in Südamerika? Oder die „Realen“ in Europa?

Was sich wie ein Scherz liest, ist keiner – denn die Romanfigur Kutzenberger muss fliehen. Nach Uruguay eben. Und wie nebenbei in die literarische Welt Südamerikas, und das, ohne jemals langatmig zu werden. Oder auch nur banal: das Tragische im Witz nicht außen vor zu lassen, ist ganz große Kunst.

 

Dieser Leichtfüßigkeit – und der Kunst, das Heitere zu finden – widmen wir einen Abend im Rahmen des OHO-Formats „Literatur im Herbst“, perfekt, um im frühen Herbst eine weite Reise im Kopf zu machen. Bevor alles kälter wird.

Ohne Kunst und Kultur wird's still!
#kunstistsystemrelevant